Bedarfszuordnungsstrategien
Die Bedarfszuordnung erfolgt während des Planungslaufs und ordnet allen Abgängen entsprechende Zugänge zu. Welche Zugänge für die Zuordnung verwendet werden, hängt von der Einstellung in den Segmente sowie vom Artikel ab.
Es wird hierbei zwischen auftragsbezogenen und anonymen Zuordnungen unterschieden.
Auftragsbezogene Zuordnungen
Ist ein Verbrauchsartikel vom Typ “Externleistung” oder mit der Einstellung “-2 Disposition je Auftrag“ versehen, so erfolgt eine direkte Zuordnung zu einer Zugangsbewegung. Für Externleistungen handelt es sich dabei um eine (Plan)Bestellung. Bei -2 Artikeln kann es auch ein Plan(Produktionsauftrag) sein.
Diese beiden Bewegungen sind direkt miteinander verknüpft. Dies bedeutet auch, wenn die Verbrauchsbewegung gelöscht wird, “verwaist” die verknüpfte Zugangsbewegung und wird auch von keiner anderen Verbrauchsbewegung mehr verwendet.
Umgekehrt gilt, wird eine konkrete Zugangsbewegung für den Abgang gelöscht, so erzeugt die Planung einen neue Planbestellung oder einen neuen Planproduktionsauftrag, auch wenn ggf. passende “verwaiste” Bestellungen/Produktionsaufträge existieren würden.
Diese “verwaisten” Bewegungen werden in den Ausnahmemeldungen ausgewiesen. NOT IMPLEMENTED
Anonyme Zuordnungen
Für die Zuordnungsstrategie von anonymen Bedarfen, kann eine der folgenden Optionen gewählt werden.
Stabil
Die Zuordnung erfolgt stabil, d.h. der erste Abgang bekommt die ersten Zugänge zugeordnet.
Abgänge greifen hier also zuerst auf die am stabilsten geltenden Zugänge zu, später auf die weniger stabilen. Zuerst wird ein ggf. vorhandener Lagerbestand genutzt, danach Zugangsbewegungen.
Beispiel 1:

Der Lagerbestand ist der erste Zugang. Der erste Abgang wird dem ersten Zugang zugeordnet. Somit erfolgt die Zuordnung vom ersten Verkaufsabgang zum Lagerbestands-Zugang.
Beispiel 2:

Der erste Zugang ist ein Produktionsauftrag, da kein Lagerbestand vorhanden ist. Somit erfolgt die Zuordnung vom ersten Verkaufsabgang zum ersten Produktions-Zugang.
Beispiel 3:

Es existieren zwei Zugänge. Einmal Lagerbestand (1) und ein Produktionszugang (2). Der erste Abgang ist ein Eiserner Bestand, daher wird diesem der erste Zugang, der Lagerbestand (1) zugeordnet. Dieser benötigt nicht die komplette Menge, daher kann der zweite Abgang, der Verkaufs Forecast den Rest des Lagerbestands (1) verwenden. Da diese Menge nicht ausreicht, müssen diesem Abgang noch der zweite Zugang (2) zugeordnet werden.
JIT (Just-in-time)
Abgänge werden immer durch die zeitlich zuvor am nächsten liegenden Zugänge gedeckt. Sofern vor dem Abgangszeitpunkt keine ausreichende Deckung erreicht werden kann, werden anschließend die zeitlich nächstliegenden Zugänge nach dem Abgangstermin zugeordnet.
Beispiel 1:

Es gibt drei Zugänge. Lagerbestand (1), Produktionszugang (2) und Produktionszugang (3). Wie im Beispiel von Stabil, wird ein Teil vom Lagerbestand dem Eisernen Bestand zugeordnet. Durch die Just-in-time Zuordnung, wird dem ersten Verkaufsabgang nun nicht mehr der Lagerbestand sondern der dem Abgangstermin näher liegende Produktionszugang (2) zugeordnet. Für den zweiten Verkaufsabgang erfolgt die Zuordnung auch zuerst zum Produktionszugang (3), da diese Menge aber nicht ausreicht, wird der nächst gelegene Zugang zusätzlich verwendet. In diesem Fall ist das der noch vorhandene Lagerbestand (1).